Sophrologie
Mit Atmung, gezielten Bewegungsabläufen und mentaler Vorstellungskraft trainieren wir in der Sophrologie unser Bewusstsein. Wir mobilisieren dadurch innere Ressourcen, entdecken die eigenen Werte, entwickeln Selbstvertrauen und erhöhen das Wohlbefinden.
Durch Übung setzen wir einen inneren Prozess in Gang, der unsere physischen, psychischen und mentalen Strukturen positiv verstärkt.
Was bedeutet Sophrologie?
Die Sophrologie wurde 1960 vom spanischen Neuropsychiater A. Caycedo begründet und entwickelt.
Der Sophrologie liegen drei griechische Wörter zugrunde:
SOS bedeutet Harmonie, Ausgeglichenheit, Gleichgewicht
PHREN steht für Bewusstsein
LOGOS heisst Wort, Wissenschaft
Der Begriff bedeutet somit: „Die Wissenschaft von der Ausgeglichenheit des Bewusstseins“. Ziel der Sophrologie ist das Erlangen einer dynamischen Ausgewogenheit zwischen Körper, Psyche und Geist.
Sophrologie findet ihre Wurzeln in den Techniken und Denkweisen aus dem indischen Raja Yoga, dem tibetischen Buddhismus, dem japanischen Zen, der Meditation, der modernen Psychologie und Neurologie, dem autogenen Training, der Tiefenentspannung wie auch der Hypnosetherapie. Sie nimmt ebenfalls Bezug auf die von den Philosophen Husserl und Heidegger beschriebenen Phänomenologie.
Die Sophrologie "Caycédienne" ist eine Form der Bewusstseinsschulung, bei der verschiedene Atem- und Entspannungstechniken aber auch Konzentrationsübungen präventiv und therapeutisch eingesetzt werden können.
Was passiert in der Sophrologie?
Die Sitzungen finden individuell oder in Gruppen statt. Bei individuellen Sitzungen wird zunächst ein Erstgespräch durchgeführt, bei welchem die persönlichen Hintergründe erfasst werden und ein Übungsplan skizziert wird. Gruppensitzungen sind eher spezifischen Themen gewidmet, wie z.B. Umgang mit Stress oder Schwangerschaftsbegleitung, Geburtsvorbereitung etc..
Die Sitzungen finden in einem Klima gegenseitigen Respekts und Wohlwollens statt. Der Sophrologe, die Sophrologin versteht sich als eine den sophrologischen Prozess begleitende Person. Alle Beteiligten begegnen sich auf Augenhöhe.
Mit Hilfe gezielter Atem- , Entspannungs- und Konzentrationsübungen wird unter Anleitung zunächst ein Zustand zwischen Wachsein und Schlaf herbeigeführt, den sogenannten "sophroliminalen" Zustand. Dieser Bewusstseinszustand zeichnet sich aus durch eine tiefe sowohl körperliche wie auch geistige Entspannung sowie durch eine erhöhte Erlebnisfähigkeit. Durch regelmässiges Üben können wir diesen Zustand problemlos selber herbeiführen. Diese erhöhte Erlebnisfähigkeit nutzen wir für gezielte sophrologische Interventionen, die stets darauf abzielen, die positiven inneren Ressourcen zu mobilisieren und zu verstärken. Die sophronisierte Person behält jederzeit die Kontrolle über ihr Handeln, bestimmt selber über die Inhalte ihres Denkens und Fühlens.
Die Personen sitzen sich auf einem Stuhl gegenüber, die Augen sind in der Regel geschlossen, die Aufmerksamkeit wird nach innen gelenkt. Der Sophrologe, die Sophrologin spricht mit einer ruhigen und dezenten Stimme, alle Beteiligten begeben sich auf eine innere, mentale, mit physischen Eindrücken erlebte Entdeckungsreise. Am Ende der Sitzung kann über das Erlebte gesprochen werden.
Regelmässiges Wiederholen der Übungen verstärkt den in Gang gesetzten Prozess und führt erst zu den gewünschten Veränderungen in den Strukturen.
Optimalerweise üben Sie täglich während 10 Minuten bis zu einer halben Stunde, je nach Bedürfnis oder Möglichkeit. Sie gönnen sich die Zeit, sich mit sich selber auseinanderzusetzen und Ihre persönliche Entwicklung voranzutreiben.
Für wen eignet sich die Sophrologie?
Die sophrologischen Praktiken können grundsätzlich von Personen jeden Alters, jeder körperlichen Möglichkeiten angewendet werden. Es liegt im Ermessen und im Können des Sophrologen, der Sophrologin, die Technik nach individuellen Bedürfnissen und Voraussetzungen auszuwählen und zu gestalten.
Das Angebot an sophrologischen Übungen ist sehr umfangreich. Neben eher kurzen Übungen werden auch komplexe dynamische Entspannungsmethoden angewendet, welche eher auf die grundlegenderen und tiefgreifenden Strukturen hinzielen. In der Sophrologie Caycédienne werden insgesamt 12 solche umfassende Methoden angeboten.
Die Techniken werden in den folgenden Bereichen angewendet:
Körperliches Wohlbefinden
Umgang mit Stress
Müdigkeit
Umgang mit Schmerzen
Ernährung
Schlaf
Schwangerschaftsbegleitung und Geburtsvorbereitung etc.
Psychisches Wohlbefinden
Bewältigung von Stress
Prävention von Burnout
Vorbereitung auf Prüfungen, sportliche Auseinandersetzungen, öffentliche Auftritte, medizinische Interventionen
emotionale Ausgeglichenheit
Entwicklung der Konzentrationsfähigkeit
Aufbau von Selbstvertrauen
verbesserte Wahrnehmung der Selbstwirksamkeit
Umgang mit Neuem etc.
Persönliche Weiterentwicklung
intensive Auseinandersetzung mit sich selber
verbesserte Körperwahrnehmung
verbesserte Wahrnehmung der persönlichen Werte
Entdeckung und Erkennen deren Bedeutung
besseres Verstehen des eigenen fundamentalen Funktionierens
harmonische Lebensführung
allgemeines Wohlbefinden